08/28/2014

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Hilfe….ich habe das Post-Holiday-Syndrom!

Ich hatte bereits begonnen an meinem 4. Blog zu schreiben, da sagte eine gute Freundin zu mir: Du solltest über die schwierige Rückkehr aus dem Urlaub in den Alltag schreiben, jetzt nach den Sommerferien. Alle reden davon und fühlen sich mies…Ich hatte das Gefühl, sie weiß, wovon sie spricht…;)))

Wieso also ist es jedes Jahr wieder so schwer sich zu Hause einzufinden? Warum hat man das Gefühl, dass jedes Jahr wieder alle den Blues haben Ende August? Braun gebrannt und schlecht drauf….Forscher nennen dieses Phänomen tatsächlich das Post-Holiday-Syndrom.

Ok, es hilft jetzt nur bedingt weiter, dass das Kind auch einen offiziellen Namen hat und es anscheinend einer Menge Leute so geht…

Fakt ist, dass einige Faktoren sowohl im Urlaub als auch danach erheblich zu einem ordentlichen Blues beitragen bzw. vermieden werden könnten.

Fangen wir mal im Urlaub an:

Ein oft typischer Urlaubsbeginn besteht darin, aus dem vollen Umfang Arbeitsbelastung heraus (oft noch höhere Frequenz, weil man ja vorarbeiten will) direkt an den Urlaubsort zu fahren. Problem hier: Man braucht so Tage, meist 1 Woche, um aus dem Stressprogramm heraus runterzufahren. Lange Reise, neue Umgebung und Klimaveränderungen belasten Körper und Geist zusätzlich.

Folge: Viele werden auch noch krank. Hat man nur 10 Tage Urlaub, kann man nicht regenerieren und erholen. Trotzdem ist umstritten, dass Menschen, die 3 Wochen in Urlaub fahren, zwingend einen höheren Erholungswert erleben, als die, die nur 1 Woche oder 10 Tage unterwegs sind.

Vielmehr korreliert das Gefühl, den Urlaub besonders genossen zu haben und sehr zufrieden gewesen zu sein, mit dem erlebten Erholungsgefühl. Und kann so auch länger in den Alltag getragen werden. Auch die Wahl der Aktivitäten und des Urlaubsprogrammes spielt demgemäß eine entscheidende Rolle: Ein Bauarbeiter, der jeden Tag Schwerstarbeit an der frischen Luft verrichtet, sollte sicher eine andere Urlaubsform wählen, als die Sekretärin, die den ganzen Tag hinter dem Schreibtisch sitzt, um einen angemessenen Erholungswert zu erreichen.

Eine gute Selbsteinschätzung darüber, ob man sich von einem langen Urlaub im Jahr besser erholt fühlt als von mehreren kürzeren Trips, hilft. Prinzipiell brauchen Körper und Geist freie Tage. Menschen, die sich nie eine Auszeit gönnen, leiden nachgewiesenermaßen an einem höheren Schlaganfall- und Herzinfarkt – Risiko. Studien belegen aber auch, dass man neben mindestens einer längeren Reise im Jahr auch immer wieder kürzere Urlaube einplanen sollte, um den Stresspegel zu senken.

8 Tipps gegen das Post-Holiday-Syndrom

  • Beginnen Sie die Arbeitswoche nach dem Urlaub an einem Mittwoch oder sogar Donnerstag, um nicht gleich wieder 5 Tage durchpowern zu müssen. Zumindest sollten Sie nicht Sonntags zurückkehren und Montag zur Arbeit gehen.
  • Kehren Sie aus dem Urlaub zurück zu einem leeren E-Mail-Postfach. Versuchen Sie dies mit ihren Kollegen / ihrem Chef zu vereinbaren.
  • Achten Sie darauf, in den ersten Arbeitstagen pünktlich Feierabend zu machen.
  • Setzen Sie sich Prioritätenlisten, nach denen Sie Schritt für Schritt die Anforderungen abarbeiten.
  • Manchen Menschen hilft es, Gewohnheiten aus dem Urlaub zu übernehmen. Z.B. Mittags zum Italiener gehen, um noch einmal die Lieblings-Spaghetti zu essen oder gegen Nachmittag eine „Auszeit“ zu nehmen, wie z.B. einen kleinen Spaziergang zu machen.
  • Dokumentieren Sie Ihre Reise mit Fotos, Tagebuch und Erinnerungsstücken. Lassen Sie den Urlaub noch einmal einige Tage lang zu Hause gemütlich Revue passieren.
  • Wenn Sie im Urlaub besondere kulinarische Leckerbissen sehr genossen haben, kochen Sie diese noch mal nach und laden Freunde dazu ein. Oder nehmen Sie sich ihre italienische Lieblingswurst / den französischen Rosé oder den spanischen Knoblauch-Dip mit in die Heimat und „genießen nach“….
  • Beschäftigen Sie sich direkt in der ersten Woche nach Ihrer Rückkehr wieder mit dem nächsten Kurztrip in 6-8 Wochen und buchen Sie diesen.

Ist man wieder am Arbeitsplatz, gibt es auch Tricks, sich wieder in den Alltag einzufinden, ohne völlig frustriert zu sein:

Zum Beispiel erst an einem Mittwoch wieder zu starten. Mit einer Aussicht von 3 Tagen bis zum Wochenende lässt sich der Einstieg etwas weicher gestalten. Auch darauf zu achten, dass man gerade in den ersten Tagen pünktlich Schluss macht und nicht gleich wieder in einen 12 – Stunden – Tag einsteigt, gehört dazu. Wenn Sie die Möglichkeit haben, ihre Mails an einen Kollegen zu delegieren und damit ihr Postfach clean halten können, nutzen Sie diese.

Mercedes Benz beispielsweise hat ein internes Programm eingeführt: „Mail on holiday“. Hier werden bei Urlaubsabwesenheit Mails klar an einen Kollegen delegiert und in einem Hinweis an den Absender deutlich gemacht, dass dieses Schreiben aus dem Postfach des Abwesenden gelöscht wird. Dem Mitarbeiter vor Ort ist klar, dass er verantwortlich für die Belange des in Urlaub weilenden Kollegen ist und der Urlauber findet bei seiner Rückkehr ein leeres E-Mail-Postfach vor.

Arbeitspsychologen empfehlen auch, sich schon kurz nach der Rückkehr Gedanken über den nächsten (kurzen) Urlaub zu machen, der ca. 6 bis 10 Wochen später liegen sollte. So wird die Zeitraum bis zur nächsten Auszeit überschaubarer, und man beschäftigt sich bereits mit positiven Gedanken und Bildern, die einen durch den Alltag tragen.

Apropos positive Einstellung:
Am meisten hilft natürlich neben all der oben beschriebenen achtsamen persönlichen Hygiene: Wenn der Job, den man macht, motiviert und im besten Fall als Berufung erlebt wird und nicht als Belastung. Wenn dies dauerhaft nicht der Fall ist und die eigene Beschäftigung und deren Umfeld regelmäßig als Stress erlebt wird, sollte man sich nicht nur über die Urlaubsplanung Gedanken machen…

Erholen Sie sich gut!

Herzlichst

Dagmar Thiam

 

 

 

 

 

 

 

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